Dreifache Bombenentschärfung in Köln – Hohenzollernbrücke im Sperrbereich


Am Mittwoch ist Köln im Ausnahmezustand: Große Teile der Innenstadt müssen dann komplett geräumt werden, um eine Bombenentschärfung zu ermöglichen. Auch der Zugverkehr wird davon betroffen sein.

Große Teile der Kölner City werden am Mittwoch nahezu menschenleer sein – weil am Rheinufer drei Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft werden. Zuvor müssen die Behörden sicherstellen, dass die komplette Altstadt geräumt ist, aber auch Teile der Einkaufszone in der Innenstadt sowie ein großer Teil des rechtsrheinischen Stadtteils Deutz. Dort liegen am Ufer auch die drei amerikanischen Bomben, die am Montag bei der Vorbereitung von Straßenbauarbeiten entdeckt wurden.

Etwa 20.000 Menschen müssen ihre Wohnungen verlassen. Zudem müssen fast 60 Hotels und Pensionen geräumt werden. Unternehmen sind ebenso betroffen.

Meistbefahrene deutsche Eisenbahnbrücke gesperrt

Außerhalb der Sperrzone liegt der Hauptbahnhof. Doch die Gleise auf der Hohenzollernbrücke – der meistbefahrenen Eisenbahnbrücke Deutschlands – müssen ebenfalls gesperrt werden. Ebenso befindet sich der Bahnhof Köln-Messe/Deutz im Evakuierungsbereich. Reisende im Zugverkehr sollten sich wegen der Entschärfung auf Beeinträchtigungen einstellen. Von der Sperrung betroffene Züge müssten umgeleitet werden, teilte die Deutsche Bahn mit.

Quelle: Stadt Köln

Dauer der Sperrung unklar

Wie lange die Sperrung dauern wird, lässt sich nach Angaben der Stadt vorab nicht sagen. Das hänge davon ab, wie lange die Bombenentschärfer bräuchten. Wann die Experten mit ihrer Arbeit beginnen können, hängt wiederum davon ab, ob sich Leute weigern, ihre Wohnungen zu verlassen – was in der Vergangenheit öfters vorgekommen ist. Dadurch ergeben sich dann mitunter lange Verzögerungen. Am Morgen soll um 8 Uhr der erste “Klingeldurchgang” gemacht werden. Dabei wird nachgesehen, ob die Menschen ihre Wohnungen verlassen haben. Weitere Durchgänge werden folgen.

Weil Köln zu den am stärksten bombardierten Städten des Zweiten Weltkriegs gehört, kommen Entschärfungen von sogenannten Blindgängern dort häufiger vor. Allerdings sind Evakuierungen mit 20.000 Menschen selten. Die letzte gab es vor zehn Jahren, allerdings war sie nicht in der direkten Innenstadt lokalisiert, was die ganze Sache jetzt logistisch nochmal schwieriger macht.


EVN / dpa