Wichtiger Meilenstein für den Bahnknoten Köln: Nach Angaben der Deutschen Bahn ist in der Nacht auf Montag das neue elektronische Stellwerk (ESTW) „Linker Rhein“ erfolgreich in Betrieb genommen worden.
DB informiert
Nach der Inbetriebnahme eines neuen Stellwerks werden die Nah- und Fernverkehrszüge zwischen Köln und Bonn von der modernen Schaltzentrale in der Kölner City gesteuert. Die Zuschaltung von zwei Güterverkehrsgleisen folgt nach DB-Angaben im Laufe des morgigen Dienstags. Seit Anfang Mai hat das Projektteam die neue Technik umfassend geprüft, um das neue Stellwerk pünktlich ans Netz zu nehmen. Seit Montagfrüh (19. Mai) ist das neue elektronische Stellwerk (ESTW) „Linker Rhein“ in Betrieb.
Jens Schäfer, Leiter Ausbau Knoten Köln: „Mit der Inbetriebnahme des neuen elektronischen Stellwerks haben wir erneut einen wichtigen Meilenstein für den Bahnknoten Köln erreicht. Dank der modernen Technik können wir ab sofort die Züge zuverlässiger und flexibler rund um die Domstadt lenken. Zahlreiche Fachleute haben hierfür in den vergangenen zwei Wochen nochmal alle Kräfte gebündelt und das Projekt erfolgreich zum Abschluss gebracht. Für ihren unermüdlichen Einsatz möchte ich mich von Herzen bedanken!“
Für die intensive Inbetriebnahmephase waren mehrere Strecken in und um Köln für rund 2,5 Wochen gesperrt. In der Spitze waren täglich rund 300 Personen für die Inbetriebnahme im Einsatz. Um die Fahrgäste in dieser Zeit bestmöglich zu unterstützen, waren mehr als 100 Gelenkbusse im Schienenersatzverkehr unterwegs. Darüber hinaus waren an insgesamt acht Tagen zusätzliche Servicekräfte am Kölner Hauptbahnhof sowie an den Stationen Köln Messe/Deutz, Köln-Hansaring, Horrem, Bonn Hauptbahnhof und Euskirchen im Einsatz. Außerdem wurden in den Stationen umfangreiche Wegeleitsysteme installiert, um die Fahrgäste zu den SEV-Haltestellen zu leiten. Erstmals zum Einsatz kamen zudem an verschiedenen Stationen die von den drei NRW-Aufgabenträgern für den Schienenpersonennahverkehr neu beschafften, digitalen mobilen Haltestellenmasten für die Schienenersatzverkehre.
Marcel Winter, Geschäftsführer des Aufgabenträgers go.Rheinland: „Die vergangenen zweieinhalb Wochen waren eine große Herausforderung – sowohl für die am ESTW Arbeitenden als auch für die Fahrgäste. Wir freuen uns, dass das Konzept für den Schienenersatzverkehr, kurz SEV, gut gegriffen hat. Insgesamt ist der SEV bei den Fahrgästen gut angekommen und es gab neben vereinzelten kritischen Stimmen mehrheitlich Lob für ausgewogene und robuste Konzepte. Das positive Echo führen wir auch darauf zurück, dass die Fahrgäste Verständnis für die dringend notwendigen Baumaßnahmen haben. Leider wird noch einige Jahre das Motto gelten: Ohne Baumaßnahmen kein besserer Schienenverkehr.“
Über das Projekt ESTW „Linker Rhein“
Für das neue Stellwerk hat die DB in den vergangenen fünf Jahren u.a. 400 Kilometer Kabel verlegt und 200 neue Signale installiert. Allein in den vergangenen zwei Wochen haben die Fachleute 15 neue Signale montiert und den Betrieb vollständig von der alten auf die neue Technik umgestellt. Zusätzlich wurden auch neun Randstellwerke mit der neuen Technik verbunden. In die Modernisierung des Stellwerks hat die DB rund 140 Millionen Euro investiert.
Nächster Meilenstein: Inbetriebnahme 2. Baustufe ESTW „Köln Hbf“
Für Ende November hat die DB einen weiteren wichtigen Meilenstein vor der Brust: Nachdem Ende 2021 mit der ersten Baustufe bereits die Technik für den S-Bahnverkehr umgestellt wurde, folgt nun der Regional- und Fernverkehr. Mit Inbetriebnahme der 2. Baustufe des ESTW „Köln Hbf“ wird der gesamte innerstädtische Zugverkehr mit Hilfe modernster Technik gesteuert. Auch hierfür stehen in diesem Jahr weitere Bauarbeiten an. Über das geplante Bauprogramm und die Auswirkungen auf den Zugverkehr informiert die DB gemeinsam mit go.Rheinland wie gewohnt frühzeitig über die bekannten Kundenkanäle.

EVN (redaktionell bearbeitet / Quelle: DB AG)