Bei Bauarbeiten auf dem früheren Güterbahnhof in Osnabrück werden immer wieder Blindgänger gefunden. Morgens mussten wieder Tausende ihre Wohnungen verlassen. Der Fund hat Folgen für den Bahnverkehr.
Mehr als 15.000 Menschen haben in Osnabrück wegen mehrerer möglicher Weltkriegsbomben ihre Häuser geräumt. “Die Evakuierung läuft gut bisher”, teilte die Stadt mit. Auch der Hauptbahnhof befindet sich in der Evakuierungszone und ist bis voraussichtlich 21.00 Uhr für den Zugverkehr gesperrt. Einige Verbindungen nach Osnabrück fallen aus, andere werden durch Busse ersetzt.
Vermutlich drei Blindgänger und ein Bombensplitter
Experten gingen zunächst von vier Blindgängern aus. Bei weiteren Untersuchungen am Morgen stellte sich nach Angaben der Stadt heraus, dass es sich in einem Fall um einen Bombensplitter handelt.
Der Radius für die Evakuierung beträgt 1000 Meter. In dem Gebiet liegen auch zwei Krankenhäuser und vier Pflegeheime. Besuche seien nicht möglich, aber die Patienten seien sicher, hatten die Klinikbetreiber zuvor mitgeteilt. Für Anwohnerinnen und Anwohner wurde in einer Grundschule ein Evakuierungszentrum eingerichtet, mehr als 600 Menschen nutzen vormittags das Angebot.
Da sich die Bergung und mögliche Entschärfung der Blindgänger bis in den Abend hinziehen kann, hat die Stadt Osnabrück mit vielen Einrichtungen und Partnern ein Programm für die betroffenen Bürgerinnen und Bürger aufgestellt.
Werden noch weitere Blindgänger entdeckt?
Schon im vergangenen November und im Februar mussten Weltkriegsblindgänger im Lokviertel entschärft werden. Auf dem Gelände des früheren Güterbahnhofs der Stadt soll ein neues Stadtviertel entstehen. Während des Zweiten Weltkriegs war das Gelände massiven Bombardierungen ausgesetzt. Die Stadt rechnet mit weiteren Verdachtsfällen auf dem Areal.

dpa / EVN