Digitalisierung der Hamburger U-Bahn schreitet voran


Alle 100 Sekunden soll eine Bahn kommen und damit einen Fahrplan überflüssig machen. Bei zwei Linien ist Hamburg diesem Vorsatz etwas näher gekommen.

Hamburg ist dem Ziel eines 100-Sekunden-Takts bei den U-Bahnlinien 2 und 4 wieder einen Schritt näher gekommen. Hochbahn-Technik-Vorstand Jens-Günter Lang und Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) setzten an der U4-Haltestelle Elbbrücken symbolisch eine erste sogenannte Balise ins Gleisbett. Insgesamt 400 von ihnen sollen einmal die exakte Ortung der Fahrzeuge übernehmen, die dann vollautomatisch und über Rechner gesteuert fahren sollen.

“Mit der neuen Technik können künftig bis zu sechs Züge in zehn Minuten fahren: in jede Richtung alle 100 Sekunden eine U-Bahn”, sagte Tjarks. Technik-Vorstand Lang betonte: “Damit schaffen wir nicht nur mehr Fahrgastkapazität, sondern auch einen Takt, der jeden Fahrplan überflüssig macht.” Bislang liegt der engstmögliche Regeltakt den Angaben zufolge bei 150 Sekunden.

Nach Hochbahn-Angaben werden auf der gesamten U4 von den Elbbrücken bis zur Horner Geest und auf der U2 zwischen Mümmelmannsberg und Christuskirche sechs Stellwerke auf den automatisierten Betrieb umgestellt. 21 Haltestellen und 25 Kilometer Strecke würden auf das Zusammenspiel zwischen U-Bahn-Fahrzeugen, Streckeninfrastruktur und Stellwerken vorbereitet. Das Investitionsvolumen für das Projekt “U-Bahn100”, das bis 2029 abgeschlossen sein soll, betrage rund 200 Millionen Euro.


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dpa