Für die Bauarbeiten zur Erneuerung des Elleringhauser Tunnels kommt ab Herbst eine sogenannte Tunnelaufweitungsmaschine zum Einsatz.
Die Bauarbeiten zur Erneuerung des Elleringhauser Tunnels laufen nach Bahnangaben auf Hochtouren. So wurden seit Baubeginn im Herbst 2022 Gleisanlagen erneuert, Hangsicherungsmaßnahmen durchgeführt und Tunnelanker befestigt. Außerdem wurde ein „Betriebsgleis“ so gebaut, dass dies auch während der nächsten anstehenden Arbeiten für den Zugverkehr genutzt werden kann.
Ab Herbst will die Deutsche Bahn (DB) eine etwa 45 Meter lange und rund 120 Tonnen schwere Tunnelaufweitungsmaschine einsetzen. Diese röhrenartige Maschine schneidet sich in der nächsten Bauphase Schritt für Schritt durch den 1.393 Meter langen Tunnel. Das Besondere ist, dass die Schneidearbeiten zur Erneuerung der Innenschale im Tunnel stattfinden können, während der Zugverkehr planmäßig weiterläuft, wie ein Bahnsprecher sagte. Tagsüber schneiden die Werkzeuge in das Mauerwerk vom Inneren des alten Tunnels ein. Nachts, wenn keine Züge fahren, wird das Material abgetragen und mit Arbeitszügen nach draußen transportiert.
Im Rahmen der Bauarbeiten wurde festgestellt, dass ein größerer Ausbruch im Innern des Tunnels erforderlich sein wird und deshalb die Sperrzeiten verlängert werden müssen, erklärte die Bahn. Dies hat zur Folge, dass nach jetzigem Planungsstand der erneuerte Tunnel erst 2029 in Betrieb genommen werden kann und nicht 2026, wie ursprünglich geplant. Der Zugbetrieb kann aber abgesehen von zwei längeren Sperrungen durchgeführt werden.
Neben einer mehrmonatigen Sperrung ab Mitte 2025 müssen Bahnkunden ab voraussichtlich Frühjahr 2028 mit einer weiteren Sperrung rechnen.
Außerdem wird in den nächsten Jahren ein rund 475 Meter langer Rettungsstollen inklusive eines Wendehammers realisiert, der mit Kraftfahrzeugen befahrbar sein und durch ein Verbindungsbauwerk an den Tunnel anschließen wird. Darüber hinaus wird der Tunnel mit der neuesten Ausrüstungstechnik ausgestattet. Neben der Sicherheitsbeleuchtung wird eine Fluchtwegbeschilderung und Notrufsäulen eingerichtet. Zudem erhält der Tunnel eine Feuerlöschleitung und Tunnelsteckdosen. Auch für den Mobilfunk sollen die Antennen für einen störungsfreien Empfang in den Tunnelanlagen optimiert werden.
Nach zehn Jahren intensiver Planung erneuert die Deutsche Bahn den an der Oberen Ruhrtalbahn liegenden rund 1.400 Meter langen Tunnel, der 1872 in Betrieb genommen wurde. Die DB setzt hierbei mit der sogenannten „Tunnel-in-Tunnel Methode“ ein bewährtes Verfahren ein, bei dem im Haupttunnel ein separater Tunnel errichtet wird, durch den die Züge größtenteils während der Bauzeit fahren können. Dabei handelt es sich um den ersten Tunnel in Deutschland mit einer Länge von über einem Kilometer, dessen Innenschale komplett mit Fertigteilen modernisiert wird. Der Tunnel wird nach Fertigstellung weiterhin eingleisig befahrbar sein, die Leistungsfähigkeit soll mit einer Blockverdichtung durch zusätzliche Signale in Olsberg erhöht werden.
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EVN (redaktionell bearbeitet / Quelle: DB AG)