SCHWERIN | Die Idee klang vielversprechend: Die Paketbahn sollte den Schadstoffausstoß mindern und den Stadtverkehr entlasten. Doch den Alltagstest bestand sie nicht.
Die im Oktober 2022 von Deutscher Post und Schweriner Nahverkehrsgesellschaft gestartete Paketauslieferung per Straßenbahn hat die hohen Erwartungen nicht erfüllt. Der Pilotversuch sei zum Jahresende ausgelaufen, teilte ein Postsprecher am Dienstag mit. Der Versuch habe gezeigt, dass “Transport und Zustellung von Paketen via Straßenbahn zum jetzigen Zeitpunkt im größeren Umfang nicht praktikabel” seien, hieß es in der Mitteilung.
Gut ein Jahr lang wurden täglich einmal mit einer Sonderfahrt ohne Passagiere Paketsendungen zu Paketstationen an drei Haltestellen transportiert. Wie mit dem Pakettransport mit einem Solarboot in Berlin sollte damit getestet werden, wie durch den gezielten Einsatz von abgasfreien Fahrzeugen Schadstoff-Emissionen gemindert und zugleich der Verkehr in der Innenstadt verringert werden kann. Kommunal- und Landespolitiker hatten die Hoffnung geäußert, dass auch damit ein weiterer Schritt zum klimaneutralen Wirtschaften gegangen werden könnte.
Die Gütertram in Schwerin habe hilfreiche betriebliche Erkenntnisse geliefert, teilte die Post weiter mit, ohne Details zu nennen. Es sei nicht ausgeschlossen, dass diese Zustellform auch in anderen Städten getestet werde. Pläne dazu gebe es aber nicht.
Der Paketversand steigt seit Jahren an. Insbesondere während der Pandemie hatte er stark zugelegt. Branchenangaben zufolge werden in Deutschland jährlich mehr als vier Milliarden Pakete transportiert.
dpa