BERLIN | Die Bahncard 25 und 50 wird es in rund drei Monaten nicht mehr als Plastikkarte geben. Kritik kommt von Verbraucherschützern.
Ab dem 9. Juni sollen die beiden Abo-Varianten nur noch in digitaler Form zur Verfügung stehen, wie es in einer Kundeninformation der Deutschen Bahn heißt, die der Konzern in diesen Tagen verschickt. Um das Abo digital zu nutzen, brauchen Kundinnen und Kunden ein Profil in der Bahn-App oder auf der Plattform bahn.de.
Wer kein Smartphone hat, kann sich ein Ersatzdokument ausdrucken. “Gültige BahnCard 25/50 Plastikkarten können bis zu dem aufgedruckten Gültigkeitsende weiterhin genutzt werden”, heißt es weiter. Inhaber der Bahncard-Varianten 25 und 50 erhalten pro Fahrt 25 beziehungsweise 50 Prozent Rabatt. Für des Bahncard-Abo 100 bleibt die Plastikkarte erhalten.
Das Aus der Plastikkarten für die Varianten Bahncard 25 und 50 hatte die Bahn bereits im vergangenen Jahr verkündet. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) kritisierte den Schritt am Donnerstag. Es sei “ärgerlich”, dass das Unternehmen damit Kundinnen und Kunden ohne digitalen Zugang von den Tarifvorteilen ausschließe. Die Bahncard müsse für alle verfügbar sein. “Der ersatzweise gültige Papierausdruck muss auch für Menschen ohne digitales Kundenkonto zugänglich sein, etwa, indem es im Reisezentrum ausgehändigt wird. Kostenlos versteht sich”, forderte vzbv-Chefin Ramona Pop.
Die Bahn verweist darauf, dass im Fernverkehr inzwischen rund 84 Prozent aller Tickets digital gebucht werden. Schon seit vergangenem Sommer brauchen Bahncard-Inhaberinnen und -Inhaber demnach eine E-Mail-Adresse. Mit dem Verzicht auf die analoge Karte könnten laut Bahn pro Jahr zudem rund 30 Tonnen Plastik eingespart werden.
dpa / EVN