BERLIN | Im aktuellen Tarifstreit mit der Deutschen Bahn zeigt der Chef der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), Claus Weselsky, Bereitschaft, das Arbeitszeitthema zu verhandeln.
Trotz anhaltender Forderungen für höhere Löhne und kürzere Arbeitszeiten, deutet er an, dass Kompromisse möglich sind, jedoch nur unter bestimmten Bedingungen. Der GDL-Chef Claus Weselsky äußerte im Gespräch mit dem Handelsblatt (Freitagausgabe), dass eine sofortige Reduzierung der Arbeitszeit um drei Wochenstunden nicht gefordert werde. Weselsky betonte: “Wir sind bereit, Kompromisse zu machen und Schritte zu einer Arbeitszeitverkürzung zu vereinbaren.” Der GDL-Chef machte deutlich, dass die GDL dem Arbeitgeber die Möglichkeit geben möchte, zusätzliches Personal auszubilden. “Wenn wir je abgesenkte Arbeitszeitstunde dem Arbeitgeber ein Jahr Vorlauf lassen, dann ist das auch möglich.”
Die GDL fordert unter anderem 555 Euro mehr pro Monat für die Beschäftigten und eine Arbeitszeitverkürzung für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Wochenstunden. Bisher weigert sich der Bahn-Personalvorstand Martin Seiler jedoch, über das Arbeitszeitthema zu verhandeln. Wegen dieser Verweigerungshaltung rief die GDL von Mittwoch auf Donnerstag zu einem 20-stündigen Warnstreik auf.
dts Nachrichtenagentur