NRW-Minister hält höheren Preis für Deutschlandticket für möglich


DÜSSELDORF | Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) hält nach den jüngsten Absprachen von Bund und Ländern zum Deutschlandticket eine Preiserhöhung im Mai des kommenden Jahres für nicht ausgeschlossen.

Die Verkehrsministerkonferenz werde dem Auftrag nachkommen und ein Konzept zur langfristigen Finanzierung des Deutschlandtickets entwickeln, sagte er am Dienstag in Düsseldorf als deren Vorsitzender. Der von der Ministerpräsidentenkonferenz festgelegte Finanzrahmen “schränkt allerdings vieles ein und könnte dazu führen, dass der Einführungspreis ab Mai nächsten Jahres nicht mehr zu halten sein wird”, erklärte der Grünen-Politiker.

Das im Mai 2023 gestartete Deutschlandticket für bundesweite Fahrten im Nah- und Regionalverkehr kostet in der Regel 49 Euro im Monat. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und die Länder hatten in der Nacht zu Dienstag nach wochenlangem Streit und Warnungen vor einem Aus des Tickets Schritte zu einer weiteren Finanzierung vereinbart. So sollen in diesem Jahr nicht verbrauchte Zuschüsse im kommenden Jahr genutzt werden dürfen, um bei den Verkehrsunternehmen finanzielle Nachteile auszugleichen, die durch das günstigere Ticket entstanden sind.

Krischer zeigte sich enttäuscht, dass nicht schon beim Treffen der Ministerpräsidenten mit dem Bundeskanzler eine langfristige Finanzierung “des erfolgreichsten Tickets in der ÖPNV-Geschichte” erreichte wurde. Es müsse jetzt gelingen, “schnell Klarheit und Zuverlässigkeit für die Verkehrsbranche und die elf Millionen Kundinnen und Kunden zu erreichen”, sagte er. Darüber hinaus sprach sich der Grünen-Politiker für eine bundesweite “Umsteigeoffensive” aus, um weitere Neukunden für das Deutschlandticket gewinnen.


dpa