BERLIN | Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat die Verständigung von Bund und Ländern auf weitere Schritte zu einer Finanzierung des Deutschlandtickets begrüßt.
“Ich rufe die Landesverkehrsminister nun auf, sachlich am Erfolg des Deutschlandtickets zu arbeiten und aufzuhören, es ohne Not in Frage zu stellen”, sagte er am Dienstag in Berlin. Der Beschluss bekräftige noch einmal das im vergangenen Jahr vereinbarte Finanzkonzept und zeige, dass die von den Ländern losgetretene Debatte über die Finanzierung des Deutschlandtickets vollkommen überflüssig gewesen sei. “Außer einer Verunsicherung der Verbraucher haben sie damit nichts erreicht.”
Wissing bezeichnete das Deutschlandticket als großen Erfolg. “Nie war es so einfach, den ÖPNV zu nutzen, nie war es so einfach, mehrere Verkehrsträger miteinander zu verbinden”, sagte er. Die Länder sollten diese Chance erkennen und alles dafür tun, damit die Abo-Zahlen weiter steigen. “Die nächsten Schritte dafür sind mehr Digitalisierung des ÖPNV-Angebots, der Verzicht auf Konkurrenzprodukte und eine konsequente Vereinfachung der Strukturen.”
Nach wochenlangem Streit und Warnungen vor einem Aus des Deutschlandtickets hatten Bund und Länder am Montagabend Schritte zu einer weiteren Finanzierung vereinbart. So sollen in diesem Jahr nicht verbrauchte Mittel 2024 zum Ausgleich finanzieller Nachteile durch das günstigere Ticket bei Verkehrsunternehmen eingesetzt werden können. In den Blick rückt auch der Preis von bisher 49 Euro im Monat, der ausdrücklich als “Einführungspreis” gilt. Die Verkehrsminister sollen jetzt ein Konzept für die Umsetzung des Tickets 2024 erarbeiten. Darauf verständigten sich Kanzler Olaf Scholz (SPD) und die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten am Montagabend in Berlin, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen erfuhr.
dpa