Grünen-Chefin Lang warnt vor Aus für Deutschlandticket


BERLIN | Die Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang ruft Bund und Länder zu einer Einigung über die künftige Finanzierung des Deutschlandtickets auf.

„Das 49-Euro-Ticket ist ein Erfolgsmodell der Ampel-Regierung“, sagte Lang am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Es hat den Tarifdschungel beendet, die soziale Teilhabe gestärkt und macht den Umstieg auf die Bahn attraktiver.“ Mit 10 Millionen Abonnenten diene es anderen Ländern zu Recht als Vorbild.

Deshalb sei es so wichtig, dass sich Bund und Länder bei der Ministerpräsidentenkonferenz an diesem Montag auf eine Anschlussfinanzierung einigten, unterstrich Lang. „Eine Beendigung dieses Erfolgsprojekts wäre schlicht nicht vermittelbar und würde viel Vertrauen kosten. Bund und Länder sind deshalb gemeinsam gefragt, um eine Lösung für die zukünftige Finanzierung zu finden, jeder muss seinen Beitrag leisten.“

Die Frage der Finanzierung soll Thema sein bei der Ministerpräsidentenkonferenz am Montag zwischen den 16 Regierungschefs der Länder und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD).


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Der Verband der Verkehrsunternehmen hatte eine Finanzprognose vorgelegt. Demnach dürften die Verluste für die Branche in diesem Jahr wegen der Einführung des Tickets erst im Mai bei 2,3 Milliarden Euro liegen, für das ganze Jahr 2024 bei 4,1 Milliarden Euro. Bei insgesamt sechs Milliarden Euro öffentlicher Zuschüsse für 2023 und 2024 ergäbe sich demnach unter dem Strich eine Finanzierungslücke von 400 Millionen Euro.

Das 49-Euro-Ticket gibt es seit Mai in Deutschland. Kunden können damit im Abomodell bundesweit den Nah- und Regionalverkehr nutzen.


dpa