Allianz pro Schiene fordert Finanzierungszusagen für Deutschlandticket


BERLIN | Der Interessenverband Allianz pro Schiene hat einen Tag vor der Ministerpräsidentenkonferenz langfristige Finanzierungszusagen für das Deutschlandticket gefordert.

„Das Deutschlandticket ist von unschätzbarem Wert für die Verkehrswende. Sein Potenzial entfaltet es aber nur mit einer langfristigen Finanzierungsperspektive“, sagte Verbandsgeschäftsführer Dirk Flege am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Die Finanzierung des Deutschlandtickets steht bei dem Treffen der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzler Olaf Scholz am Montag auf der Tagesordnung.

Bund und Länder streiten vor allem darum, wer mögliche Mehrkosten des Tickets tragen soll. Die Fahrkarte gibt es seit dem 1. Mai. Für 49 Euro im Monat können Inhaber damit sämtliche Busse und Bahnen des öffentlichen Personennahverkehrs unbegrenzt nutzen. Der Tarif hat bei vielen Verkehrsunternehmen zu geringeren Ticketeinnahmen geführt, die von Bund und Ländern ausgeglichen werden sollen.


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Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen geht davon aus, dass die Verluste für die Branche in diesem Jahr wegen des Ticketstarts erst im Mai bei 2,3 Milliarden Euro liegen und für das ganze Jahr 2024 bei 4,1 Milliarden Euro. Bei den bisher zugesagten sechs Milliarden Euro an öffentlichen Zuschüssen für 2023 und 2024 ergibt sich unter dem Strich eine Finanzierungslücke von 400 Millionen Euro.

„Bundeskanzler Scholz nannte schon das 9-Euro-Ticket ‚eine der besten Ideen, die wir hatten‘. Nun liegt es auch in seiner Verantwortung, dass es zwischen Bund und Ländern zu einer belastbaren Lösung für das Nachfolgeticket kommt“, sagte Flege.


dpa