Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen Bahnmitarbeiter nach Waggonbrand


BERLIN | Die Berliner Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen drei Mitarbeiter eines Bahnunternehmens wegen eines Waggonbrands im Oktober 2019 erhoben.

Die drei Männer sollen dafür verantwortlich sein, dass der Waggon vollständig ausbrannte, einige Fahrgäste verletzt wurden und Teile ihre Gepäcks verloren. Wie die Staatsanwaltschaft am Freitag mitteilte, wirft sie ihnen fahrlässige Gefährdung des Bahnverkehrs und fahrlässige Körperverletzung vor.

Der Eisenbahnwaggon eines Sonderzugs von Berlin nach Freiburg brannte am 19. Oktober 2019 zwischen den Bahnhöfen Charlottenburg und Bellevue aus. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft sollen Fahrgäste den heute 26 Jahre alten Lokführer am Hauptbahnhof über Rauchentwicklung und Brandgeruch im zweiten Wagen informiert haben. Dieser soll daraufhin mit dem zuständigen Betriebsleiter und Notfallmanager (heute 53) Rücksprache gehalten haben, was zu tun sei. Unter Einbindung des Technikers (heute 42) sollen sich die Männer entschlossen haben, den Hauptschalter der Heizung für den Waggon auszuschalten und die Reise mit einer Verspätung von einer Stunde zu beginnen.

Sieben Minuten später brach in dem Wagen das Feuer aus. Zahlreiche Gegenstände der Passagiere verbrannten mit dem gesamten Waggon, dem Bahnunternehmen soll ein Schaden in Höhe von knapp 122.000 Euro entstanden sein.


dpa