TEHERAN / MOSKAU | Der Iran und Russland haben einen Plan für ein gemeinsames Eisenbahnprojekt unterzeichnet.
Die Strecke soll von der Hafenstadt Rascht am Kaspischen Meer zur Grenze an Aserbaidschan im Nordwesten führen, berichtete Irans staatliche Nachrichtenagentur IRNA am Mittwoch. Kremlchef Wladimir Putin und Präsident Ebrahim Raisi verfolgten die Unterzeichnung per Videoschalte.
Mit der Trasse erschließt der Iran eine wichtige Eisenbahnroute Richtung Norden. Eine mögliche Route nach Russland führt durch Aserbaidschan, dessen Beziehungen mit dem Iran jüngst angespannt, mit Russland hingegen historisch bedingt positiv sind. Der Iran sprach von einer Strecke, die St. Petersburg mit dem Persischen Golf verbinde. Raisi bezeichnete den Plan als “wichtigen strategischen Schritt”.
Er hoffe nun auch auf einen baldigen Vertragsabschluss zwischen Moskau, Baku und Teheran über die Zusammenarbeit im Güterbahnverkehr entlang des Transportkorridors Nord – Süd, sagte Putin. Nach russischer Einschätzung kostet die Strecke 1,6 Milliarden Euro. Russland sei bereit, 1,3 Milliarden Euro Kredit dafür zu geben.
Angesichts internationaler Sanktionen haben der Iran und Russland ihre Zusammenarbeit auf wirtschaftlichem und militärischem Gebiet ausgebaut. Die Islamische Republik unterstützt Moskau nach westlichen Erkenntnissen auch mit sogenannten Kamikaze-Drohnen im Angriffskrieg gegen die Ukraine. Teheran bestreitet dies. Auch im Energie- und Finanzsektor besteht Kooperation.
dpa