ROSTOCK / STRALSUND | Die Deutsche Bahn hat weiterhin keine Ausbaupläne für die eingleisige Bahnstrecke zwischen Rostock und Stralsund.
Das Unternehmen verweist auf die Bedarfsplanung für das Schienennetz in Deutschland aus dem Jahr 2010. Darin sei für die Abschnitte zwischen Rostock und Ribnitz-Dammgarten sowie Velgast und Stralsund kein volkswirtschaftlich positives Ergebnis festgestellt worden, hieß es vom Unternehmen. Daher sei der Ausbau nicht weiter verfolgt worden.
Landesverkehrsminister Reinhard Meyer (SPD) hatte sich bei der Vorstellung seiner Mobilitätsoffensive Anfang April erneut für einen zweigleisigen Ausbau ausgesprochen und darauf verwiesen, dass die Strecke – in zweigleisiger Ausführung – zu den Verkehrsprojekten Deutsche Einheit gehöre. Den Aussagen des Ministers zufolge müsse der Bund daher für die Finanzierung aufkommen, das Land könne dies nicht leisten. Laut Bahn hatte das Land sich zuletzt im September 2020 für den Ausbau starkgemacht.
Aus Sicht von Meyer könne auf der Strecke in ihrer aktuellen Form kein attraktiver Stundentakt im Regionalverkehr realisiert werden. Eine bestehende Vereinbarung – wonach Nutzer der Regionaltickets auch den ICE auf derselben Strecke nutzen dürfen – soll nun auf das Deutschlandticket übertragen werden. Hiervon profitieren demnach vor allem die Bahnfahrer, die nicht ohnehin schon Kunden der Nahverkehrsbetriebe vor Ort waren. Letzteren wird damit lediglich der Umstieg etwas erleichtert.
dpa / EVN