Protestkundgebung gegen Streckensperrungen der Deutschen Bahn in Stuttgart


STUTTGART | Ein Bündnis aus Umweltverbänden, Gewerkschaften und Parteien hat am Freitag in Stuttgart gegen die von der Deutschen Bahn geplanten Streckensperrungen demonstriert.

Die Initiatoren legen nach Angaben eines Sprechers Wert darauf zu betonen, dass das Bündnis breit aufgestellt sei und keineswegs nur aus Stuttgart-21-Gegnern bestehe. Sie alle eine die Befürchtung, dass es bei den anstehenden Sperrungen zu einem Chaos beim Schienenverkehr und auf den Straßen kommen werde. Auch treibt sie die Angst um, dass Pendler nicht an ihre Arbeitsstelle im Großraum Stuttgart kommen könnten. Nach Angaben der Veranstalter nahmen Hunderte Menschen an der Kundgebung teil.

Im Zuge des Bahnhofsprojekts Stuttgart 21 soll die Region bis Ende 2025 der erste digitalisierte Bahnknoten (DKS) in Deutschland werden. Das umfasst auch das neue europäische Zugsicherungssystem ETCS. Dafür müssen Tausende Kilometer Kabel verlegt werden. Mitte März hatte die Bahn angekündigt, dass die notwendigen Arbeiten umfangreicher sind als bislang vorhergesehen und nicht im laufenden Betrieb durchgeführt werden können. Deshalb werden Strecken gesperrt.

Das soll in mehreren Etappen geschehen. Von 21. April bis Ende Juli werden im Bereich Bad Cannstatt/Waiblingen zeitweise die Verbindungen unterbrochen. Gravierende Auswirkungen hat das auf die Remsbahn und die Murrbahn sowie auf den Bahnverkehr von und nach Tübingen und Ulm. Im zweiten Halbjahr 2023 sollen dann Streckensperrungen im Bereich Vaihingen/Flughafen/Böblingen folgen.


dpa