BERLIN | Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) wirft der DB-Busgesellschaft Regionalverkehr Alb-Bodensee (RAB) Tarifflucht vor.
Die Gewerkschaft reagiert mit Unverständnis auf die Entscheidung des Unternehmens, aus dem Arbeitgeberverband AGV MOVE auszutreten. Im AGV MOVE sind die Unternehmen der Deutschen Bahn organisiert.
„Dass Tarifflucht in einem Unternehmen wie der Deutschen Bahn, die sich im Besitz des Bundes befindet, möglich ist, erstaunt uns schon sehr“, erklärte EVG-Tarifvorstand Kristian Loroch laut Mitteilung. „Auch wenn sich die Busgesellschaften der Deutschen Bahn, mit denen wir Tarifverträge abschließen, bislang noch dagegen wehren, ordentliche Tarifverträge abzuschließen, wird sich Tarifflucht nicht als erfolgreiche Strategie erweisen.“ Wer glaube, Busfahrerinnen und Busfahrer finden zu können, egal wie schlecht man sie bezahle, werde sich „am Ende selbst aus dem Markt“ schießen, führte der Gewerkschafter aus.
Zu Beginn der Tarifrunde 2023 hatte die Bahn nach Gewerkschaftsangaben angekündigt, ihre Busgesellschaften aus der Solidargemeinschaft der EVG herausbrechen zu wollen, um keine einheitlichen Tariflöhne zahlen zu müssen. Ziel seien unterschiedliche, regional abgesenkte Abschlüsse, um sich so am Markt behaupten zu können, hieß es.
„Die Löhne jetzt absenken zu wollen, um andere Unternehmen im Wettbewerb ausstechen zu können, ist ein Weg, den wir nicht mitgehen“, sagte Loroch. Die Kolleginnen und Kollegen bräuchten „jetzt eine angemessene Lohnerhöhung“. Gefordert werden von der EVG 650 Euro mehr in allen Busgesellschaften. Auch wenn die RAB aus dem Arbeitgeberverband ausgetreten sei, halte man an der Forderung fest, machte die Gewerkschaft deutlich.
EVN