Unruhe im Bahn-Aufsichtsrat wegen Sicherheitsbedenken um Huawei


BERLIN | Im Aufsichtsrat der bundeseigenen Deutschen Bahn AG gibt es wegen Sicherheitsbedenken Vorbehalte gegen den Einsatz von Huawei-Technik beim Aufbau eines betriebsinternen IT-Netzwerks.

Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Stefan Gelbhaar, der auch Mitglied im Bahn-Aufsichtsrat ist, habe das Bundesverkehrsministerium von Ressortchef Volker Wissing (FDP) bereits auf die Thematik hingewiesen, sagte Gelbhaar dem Handelsblatt. “Das Ministerium muss eine klare Haltung dazu entwickeln und gegenüber der Bahn durchsetzen.”

Gelbhaar sieht auch den Bahnkonzern in der Verantwortung. “Bei der Bahn, auch via Aufsichtsrat, muss die Einschätzung zu und dem Umgang mit dem Sicherheitsrisiko ebenso auf die Tagesordnung”, sagte der Verkehrspolitiker. “Das ist ein sehr wesentlicher Punkt für die Digitalvorständin und für die Digitalstrategie der Bahn.” Auch andere Bahnkontrolleure sehen die Nutzung von Technologie des chinesischen Netzwerkausrüsters kritisch.

Nach Informationen des Handelsblatt wurden aus dem Gremium heraus vom Konzern nähere Informationen über den Auftrag an die Telekom zur Digitalisierung der DB mit Huawei-Bauteilen erbeten. Der Bahn-Beauftragte der Bundesregierung, Michael Theurer (FDP), bestätigte, dass die Bahn im Dezember entschieden habe, 60 Prozent der Lieferung von IP-Komponenten an die Telekom-Tochter Business Solutions zu vergeben. “Diese Firma verwendet auch Technologie von Huawei”, erklärte Theurer in einer Antwort auf eine Anfrage des CDU-Bundestagsabgeordneten Norbert Röttgen.


dts Nachrichtenagentur / EVN