Angriff in Zug mit axtähnlichem Gegenstand – Jugendliche verletzt


GUBEN | Ein 37 Jahre alter Mann hat am Freitagnachmittag in einem Regionalzug von Cottbus nach Frankfurt (Oder) Fahrgäste bedroht und eine Jugendliche mit einem axtähnlichen Gegenstand verletzt.

Der Mann war ersten Erkenntnissen der Polizei zufolge bei einem Zughalt in der Kleinstadt Guben an der polnischen Grenze zugestiegen. Einsatzkräfte nahmen den Verdächtigen, der polnischer Staatsbürger sei, fest.

Eine 17-Jährige in dem Zug sei von dem Mann wahrscheinlich schwer verletzt worden. Die Jugendliche kam ins Krankenhaus. Lebensgefahr bestehe nach ersten Erkenntnissen aber nicht, sagte der Sprecher. Zu den Hintergründen und dem Ablauf der Tat konnte die Polizei bislang keine weiteren Angaben machen.

Die Polizei wurde gegen 13.20 Uhr von dem Vorfall informiert. Bei dem verdächtigen 37-Jährigen fanden die Einsatzkräfte dann in Guben einen axtähnlichen Gegenstand. Um was genau es sich handelt, konnte der Sprecher zunächst nicht sagen. Stunden nach der Gewalttat waren vor dem Bahnhof noch mehrere Polizeiwagen und an einem Gleis Teile eines Flatterbandes zu sehen.

Der Mann soll durch mehrere Waggons des Regionalzuges gelaufen sein, hieß es von der Polizei. Alkohol oder Drogen waren bei dem Verdächtigen nach bisherigen Erkenntnissen nicht im Spiel. Auch zum Motiv konnte der Polizei-Sprecher keine Angaben machen. Die Ermittler sicherten am Nachmittag Spuren und befragten Fahrgäste des Zuges. Die Tatortarbeit sei abgeschlossen worden, hieß es am späteren Nachmittag.

Der festgenommene Mann kam zunächst zu einer Polizeiinspektion. Er sollte vernommen werden, muss sich aber nicht einlassen. Auch mit dem verletzten Mädchen habe die Polizei noch nicht sprechen können, sagte ein Sprecher am späteren Nachmittag. Hinweise auf religiöse oder politische Motive für die Straftat gebe es derzeit nicht.

Im Februar hatte sich in einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg ein schweres Verbrechen ereignet. Ein Palästinenser hatte mit einem Messer auf andere Fahrgäste eingestochen. Zwei junge Menschen starben, fünf weitere wurden teils schwer verletzt. Der Verdächtige, der mehrfach einschlägig vorbestraft ist, war kurz zuvor aus der Untersuchungshaft entlassen worden.


dpa / EVN