Wissing sagt deutsche Unterstützung bei Bahnlinie Rail Baltica zu


RIGA | Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat Lettland und den anderen baltischen Staaten deutsche Unterstützung bei der Realisierung der Bahnlinie Rail Baltica zugesagt.

“Rail Baltica ist für gesamt Europa eine zentrale Schienenverbindung. Sie ist eines der wichtigsten Projekte im transeuropäischen Netz”, sagte der FDP-Politiker am Mittwoch in der Hauptstadt Riga nach einem Gespräch mit seinem Amtskollegen Janis Vitenbergs.

Rail Baltica ist das größte Infrastrukturvorhaben im Baltikum. Das milliardenschwere Bahnprojekt sieht den Neubau einer 870 Kilometer langen Schnellbahntrasse von Tallinn (Estland) über Riga (Lettland) und Kaunas (Litauen) bis an die litauisch-polnische Grenze vor – zweigleisig, in europäischer Normalspurbreite (1.435 Millimeter) und elektrifiziert. Bis 2030 sollen die Schienennetze der baltischen Staaten und Westeuropas zusammengeführt werden. Über die polnische Hauptstadt Warschau soll die Rail Baltica dann auch ans deutsche Eisenbahnnetz angeschlossen werden.

“Wir wissen um die Bedeutung für die baltischen Staaten, wir wissen aber auch um die Bedeutung, die diese Verbindung für ganz Europa hat», sagte Wissing. Angesichts des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine gilt die Bahnlinie als wichtiges Projekt zur Verbesserung der militärischen Mobilität in der Region. Die baltischen Staaten grenzen alle an Russland und teils auch an dessen Verbündeten Belarus. Ihr Schienennetz besteht seit Sowjetzeiten aus russischer Breitspur.

Vitenbergs sprach von einem “Mammutprojekt” und verwies auf die hohe Bedeutung von deutsche Erfahrung und Know-How für Lettland. “Ohne die Zusammenarbeit mit Deutschland wäre es für uns schwer, dieses Projekt voranzubringen”, sagte der lettische Minister. Derzeit seien sieben deutsche Unternehmen an der Planung, der Projektierung und dem Bau der Trasse beteiligt – darunter auch die Deutsche Bahn, mit der nach Angaben von Vitenbergs eine “stabile” Zusammenarbeit bestehe.

Lettland war die zweite Station eines fünftägigen Besuchs Wissings in den baltischen Staaten. Zuvor war er in Litauen, an diesem Donnerstag wird er nach Estland weiterreisen.


dpa