STUTTGART | Der SWEG-Aufsichtsratschef Uwe Lahl hat mit Unverständnis auf den jüngsten Streik der Lokführergewerkschaft GDL bei der Südwestdeutschen Landesverkehrs GmbH (SWEG) reagiert.
Lahl teilte der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag mit, nun müsse man die gesamte Energie darauf verwenden, die Auswirkungen des Streiks für die Fahrgäste so niedrig wie möglich zu halten. “Es geht in diesem Konflikt nicht um einen einheitlichen Tarif im Konzern.”
Besonders betroffen von den Streikmaßnahmen ist das Stuttgarter Netz der Konzerntochter SWEG Bahn Stuttgart GmbH (SBS). Hintergrund ist ein Tarifkonflikt, in dem die GDL künftig eigenen Angaben zufolge nicht nur für die SBS, sondern für den gesamten SWEG-Konzern einen Tarifvertrag für die mehr als 500 Eisenbahner aushandeln möchte. Insgesamt zählt der Konzern 1800 Beschäftigte.
Die SWEG lehnt das ab und will die ehemalige Abellio Rail Baden-Württemberg – heute SBS – auch nicht dauerhaft übernehmen. Die Abellio-Tochter war Ende 2021 in finanzielle Schieflage geraten. Die landeseigene SWEG hatte das Unternehmen daraufhin für zunächst zwei Jahre übernommen.
Lahl sagte, man habe den einzelnen Mitarbeiter von Ex-Abellio eine leicht bessere Bezahlung angeboten, als dies das GDL-Marktniveau darstelle. Aber die Mehrzahl der Mitarbeiter habe darauf verzichtet. “Es geht nur darum, dass die GDL im Gesamtkonzern sich als zweite Gewerkschaft etablieren möchte und damit an Macht gewinnt.” Die SWEG und Verdi haben bereits miteinander einen Tarifvertrag ausgehandelt.