Berlins Regierungschefin Giffey dringt auf Einigung in Streit um Nahverkehrsticket


BERLIN | Kurz vor Beratungen von Bund und Ländern hat Berlins Regierende Bürger­meisterin Franziska Giffey eine Einigung auf ein kosten­günstiges bundes­weites Nah­verkehrs­ticket gefordert.

„Ich erwarte von der Minister­präsidenten­konferenz und dem Bund, dass das Berliner Modell Schule macht und es zu einer Einigung für eine schnellst­mögliche Einführung eines kosten­günstigen, bundes­weiten Tickets kommen wird“, sagte die SPD-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur.

In Berlin gibt es seit Oktober eine Nachfolge­lösung für das 9-Euro-Ticket aus dem Sommer: einen vom Land finanzierten Fahrschein für monatlich 29 Euro. Zunächst war vorgesehen, ihn bis einschließlich Dezember anzubieten, am Dienstag kündigte Giffey jedoch eine Verlängerung bis Ende März an. Wie es ab April 2023 weitergeht, ist offen und hängt nicht zuletzt davon ab, auf welche bundes­weite Lösung sich Bund und Länder einigen. Zuletzt war von einem 49-Euro-Ticket die Rede, allerdings waren bisher noch Finanzierungs­fragen offen.

Den öffentlichen Nah­verkehr zu stärken, sei „gut für ganz Deutschland, weil es die Menschen spürbar entlastet, für soziale Teilhabe sorgt und die Verkehrswende beschleunigt“, argumentiert Giffey. Ein bundesweit gültiges 49-Euro-Ticket einzuführen wäre für sie „der Game-Changer für eine moderne Mobilität“. „Wir brauchen dieses Signal so schnell wie möglich, am besten ab Januar 2023.“

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und die Regierungs­chefinnen und -chefs der Länder kommen am Mittwoch zu Beratungen über Finanz­fragen zusammen. Dabei geht es auch um ein 49-Euro-Ticket sowie dauerhaft mehr Geld für den öffentlichen Personen­nah­verkehr (ÖPNV).


dpa | Foto: Imago / CHROMORANGE

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