Immer mehr Kohlezüge ins Saarland für Kraftwerke


NEUNKIRCHEN-WELLESWEILER | Die Kohletransporte über die Schiene für den Wiederbetrieb von zwei Kohlekraftwerken im Saarland nehmen Fahrt auf.

Am Mittwoch soll tonnenweise Kohle aus einem Güterzug der DB Cargo in Neunkirchen-Wellesweiler entladen und über eine Förderbandanlage ins Steinkohlekraftwerk Bexbach transportiert werden. Der Essener Stromerzeuger Steag hat angekündigt, das Kraftwerk Bexbach an diesem Freitag aus der Netzreserve zurück an den Markt zu bringen. Das Kraftwerk Weiher in der Saar-Gemeinde Quierschied soll am 31. Oktober folgen.

Bei einem Volllast-Betrieb brauchen die Kraftwerke laut Steag jeweils 6.000 Tonnen Kohle am Tag. Rechnerisch könnten die beiden Anlagen bis zu vier Millionen Haushalte mit Strom versorgen. Zudem bleibt das Kraftwerk in Völklingen-Fenne weiter am Netz, das ursprünglich Ende Oktober stillgelegt werden sollte. Steag bezieht seine Kohle aus den USA, aus Kolumbien und aus Südafrika. Von den Überseehäfen Rotterdam und Amsterdam wird sie mit Güterzügen an die Standorte gebracht.

Mit dem verstärkten Einsatz von Kohlekraftwerken soll angesichts ausbleibender russischer Lieferungen Gas gespart werden. DB Cargo ist nach eigenen Angaben der größte Lieferant für Steinkohle auf der Schiene. Derzeit rollten wöchentlich rund 30 bis 50 Züge mit jeweils knapp 3.000 Tonnen Steinkohle zu verschiedenen Großkraftwerken in Deutschland. DB Cargo sei vorbereitet, im Herbst und Winter mehr Kohlezüge zu fahren, hieß es.

Als erstes Steinkohlekraftwerk war Anfang August das Kraftwerk Mehrum im niedersächsischen Hohenhameln, das dem tschechischen Energiekonzern EPH gehört, aus der Reserve geholt worden. Ende August ging das Kraftwerk Heyden (Uniper) im nordrhein-westfälischen Petershagen an der Grenze zu Niedersachsen wieder ans Netz.


EVN / dpa | Foto: Pixabay (Archiv)

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