Nach Verkaufsstopp: Welche Perspektive haben Bahnhofsgebäude in Hessen?


OFFENBACH / KASSEL | Verrammelte Fenster und Türen, abblätternder Putz: Viele Bahnhöfe in Hessen stehen leer und sind sanierungsbedürftig.

Im Sommer hat die Deutsche Bahn einen Verkaufsstopp für die Bahnhofsgebäude verkündet, nachdem in den Jahren zuvor ein Großteil veräußert worden war, an Kommunen und vor allem an private Investoren. In Hessen besitzt der Konzern noch 41 Bahnhofsgebäude, die nun in Zusammenarbeit mit den Kommunen entwickelt werden sollen.

Eine Bahnsprecherin nannte als Beispiele den Bahnhof in Niederwalgern (Landkreis Marburg-Biedenkopf), in Bad Vilbel Süd (Wetteraukreis) und in Dutenhofen (Kreis Wetzlar). Ziel seien einladende Gebäude, in denen man sich gerne aufhalte. Es liefen Gespräche über Fördermöglichkeiten mit der Politik.

In Frankfurts Nachbarstadt Offenbach kämpft eine Initiative seit fünf Jahren um die Wiederbelebung des dortigen Hauptbahnhofs, der nur noch als Durchgang zu den Gleisen genutzt wird und ansonsten leer steht.

Neben Leerstand und Tristesse gibt es viele Beispiele für neue Nutzungen als Wohnraum, Gaststätte oder Kulturort – wie etwa in Kassel. Dort hatte der Hauptbahnhof 1991 mit dem Ausbau des Bahnhofs Wilhelmshöhe zum ICE- und Fernbahnhof an Bedeutung verloren. Die Bahn behielt den Hauptbahnhof, der 1995 grundlegend saniert wurde und heute als Kulturbahnhof mit Programm-Kinos, Galerien, Studios, Kleinkunstbühnen und Gastronomie fungiert.


dpa | Foto: DB AG

Anzeige