BERLIN | Der Batteriezug Flirt Akku von Zughersteller Stadler ist seit Anfang August im Deutschen Technikmuseum in Berlin-Kreuzberg anzutreffen.
Akkutriebzüge gelten als mögliche Nachfolger für den Zugverkehr auf nichtelektrifizierten Strecken. Noch immer sind Dieselfahrzeuge im deutschen Schienenpersonennahverkehr weit verbreitet. „Das wird sich durch den Einsatz von Zügen mit alternativen Antrieben ändern“, ist sich Stadler-Deutschland-Chef Jure Mikolčić sicher. Bereits ab 2023 sollen die ersten batterieelektrischen Züge des Herstellers Dieselfahrzeuge in Schleswig-Holstein ersetzen. Laut Stadler ließen sich durch Batteriezüge mehr als 80 Prozent aller heute noch mit Dieselfahrzeugen befahrenen Strecken in Deutschland lokal CO2-neutral bedienen.
Noch bis Ende September können Interessierte den neuen Batteriezug jeden Samstag im Technikmuseum von innen und außen besichtigen. Mitarbeitende des Zugbauers stehen für Fragen vor Ort zur Verfügung, wie Stadler kürzlich mitteilte. Nach seinem Stopp im Technikmuseum wird das Fahrzeug ins nächste Test- und Forschungsprogramm rollen.
„Es ist toll, dass der Flirt Akku einen Zwischenstopp im Deutschen Technikmuseum einlegt“, sagte Museumsdirektor Joachim Breuninger. „Die Mobilität der Zukunft ist für uns ein wichtiges Thema, das wir unseren Besucherinnen und Besuchern hier im Museum an vielen Stellen vermitteln – über Ausstellungen, Workshops und Veranstaltungen.“
Der 2018 vorgestellte Flirt Akku ist ein elektrischer Triebzug, der neben einem Stromabnehmer auch mit Lithium-Ionen-Akkus ausgestattet ist. Unter einer Oberleitung fährt der Zug mit Strom aus dem Fahrdraht, auf nichtelektrifizierten Strecken wird in den Akkubetrieb umgeschaltet. Das im Deutschen Technikmuseum ausgestellte Testfahrzeug hat laut Stadler bereits mehr als 25.000 Kilometer im Batteriemodus zurückgelegt. 2021 stellte der Zug mit 224 Kilometern einen neuen Guinness-Weltrekord für die längste batterieelektrisch gefahrene Strecke eines Triebzuges der neuen Generation auf. Entwickelt wurde der Zug im Rahmen eines vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Forschungsprojekts gemeinsam mit der Technischen Universität Berlin und dem Energiedienstleister EWE Oldenburg.