HANNOVER | Anlässlich des Aktionstages „Mobil ohne Auto“ am Sonntag fordert die Piratenpartei Niedersachsen verschiedene langfristige Maßnahmen, die eine Attraktivitätssteigerung über die Nutzung des 9-Euro-Tickets hinaus darstellen.
Während in der Vergangenheit mit Sonderaktionen wie kostenfreie Nutzung des ÖPNV die Lust auf Bus und Bahn gesteigert werden sollte, sei derartiges nach dem Ende des 9-Euro-Tickets nicht zu erwarten, glaubt der Landesvorsitzende der Partei, Thomas Ganskow. Dennoch seien derartige Aktionen und offenbar ausbleibende Ticketkontrollen „ein wirklicher Schritt zum fahrscheinfreien ÖPNV“, wie ihn die Piraten bereits seit längerem forderten.
Erste Zahlen zum dreimonatigen Billigticket würden zeigen, dass dessen Einsatz zu einer verstärkten Nutzung führe. „Rund 20 Prozent der bundesdeutschen Bevölkerung haben bereits zugegriffen“, so Ganskow. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) meldete zuletzt bereits rund 16 Millionen verkaufte 9-Euro-Tickets.
Nach Ansicht der Partei sei es auch angebracht, die Probleme von Personen mit eingeschränkter Mobilität zu erkennen und sie bei der ÖPNV-Nutzung zu unterstützen. “Gerade die Bahnbetreiber sollten aus den Anforderungen für Ein- und Ausstiegsassistenzen wissen, dass hier ein Bedarf besteht, der auch in Stoßzeiten zu erfüllen ist. Denn es hilft z.B. mobilitätseingeschränkten Menschen überhaupt nichts, wenn sie theoretisch in einen Zug kommen, praktisch dort aber keinen Platz haben“, kritisierte die selbst betroffene Antonia M. Hörster. Helfen könnte hier eventuell „die Verlängerung von Zügen auf die maximale Länge des kürzesten Halteorts an der Strecke”, so die Politikerin, die ebenfalls Mitglied im Landesvorstand ist.