Die DB Systemtechnik hat vor Jahren eine Methode entwickelt, um die Beschaffenheit der Infrastruktur durch Fahrzeuge im Regelbetrieb kontinuierlich zu überwachen. Dadurch werden die Gleislagegeometrie und der Zustand der Oberleitung regelmäßig inspiziert, was zu einer Optimierung der Instandhaltung führen kann. Nun bietet das Unternehmen sein Technik-Know-how auch anderen interessierten Bahnunternehmen an.
Die von der DB Systemtechnik entwickelte Methode ermöglicht es, dass wenige Regelzüge durch ihren fahrplanmäßigen Einsatz eine große Infrastruktur überwachen. So kann durch einen effizienten Mitteleinsatz eine moderne Instandhaltungsstrategie umgesetzt werden. Durch die gewonnenen Daten und die daraus abgeleiteten Ergebnisse sei eine bessere Prognose der zeitlichen Entwicklung der Qualitätszustände möglich. Wie DB Systemtechnik mitteilt, biete man die jahrzehntelange Erfahrung im Bereich der Messtechnik nun auch anderen Eisenbahnunternehmen an.
Der Vorteil sei, dass notwendige Instandsetzungsmaßnahmen gezielt geplant werden können und sich die Ursachen für Störungen somit frühzeitig beseitigen lassen. Die ständige Überwachung der Qualität und die Nachhaltigkeit der Maßnahmen führt zu einem Wissenskreislauf, der zu einer Verbesserung der Betriebsqualität durch deutlich weniger Störstellen führt. Nach Angaben der Bahn-Tochter können infolge dieser kontinuierlichen Überwachung der Infrastruktur Instandhaltungskosten reduziert werden. Zudem können störungsbedingte Ad-hoc-Maßnahmen und damit verbundene Nichtverfügbarkeiten von Anlagen vermieden werden.
Durch den Einsatz von Regelzügen, die mit zusätzlicher Messtechnik ausgestattet sind, entstünden keine Beeinträchtigungen des Betriebes wie bei gesonderten Messfahrten mit einem speziellen Messzug. Die in den Regelzügen installierte Messtechnik ermöglicht sowohl einen direkten Online-Zugriff als auch den mobilen Transfer der Messdaten zum Netzbetreiber.
Einsatz in einem ICE 2 seit 10 Jahren
Seit über 10 Jahren fährt ein ICE 2 mit zwei messtechnisch ausgerüsteten Drehgestellen auf dem Streckennetz der Deutschen Bahn und hat dabei mehr als 5,3 Millionen Kilometer störungsfrei zurückgelegt. Die dabei gewonnenen Daten dienen der ständigen Beurteilung der Zustände des Oberbaus. Auch im Bereich der Oberleitung setzt die DB Systemtechnik seit vielen Jahren ein von ihr selbst entwickeltes Kontaktkraft-Messsystem ein und beurteilt damit die Qualität der Oberleitung bei Regelinspektionen. In Deutschland wie auch im europäischen Ausland werden die beiden Systeme für die Gleislage und die Oberleitung auch bei der Zulassung von Strecken und Fahrzeugen eingesetzt.
(red)