Berlins neue Verkehrssenatorin im Amt – Umweltverband fordert „pragmatischen Kurs“


BERLIN | Berlins neue Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) ist seit Donnerstag im Amt. Und schon melden sich Verbände mit diversen Forderungen zu Wort.

Der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) fordert von der neuen Berliner Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) einen „pragmatischen Kurs mit klarem Blick auf das zeitlich und finanziell machbare“. BUND-Landesgeschäftsführer Tilmann Heuser betonte: „Die preiswerteste und schnellste Möglichkeit, den Umweltverbund in Berlin zu stärken, ist der Ausbau der Straßenbahn- und Fahrradinfrastruktur.“ Dafür sei in den vergangenen Jahren umfangreiche planerische Vorarbeit geleistet worden. „Mit einer pragmatischen Herangehensweise könnte Ute Bonde diese tief hängenden Früchte schnell ernten, zum Wohle von Bevölkerung und Umwelt.“

Dagegen forderte Heuser mit Blick auf die Haushaltsprobleme Berlins, kein Geld und keine Planungskapazitäten mehr „in hochfliegende U-Bahn-Pläne und Magnetbahnträume“ zu stecken. „Denn Planungs- und Finanzierungsvorläufe sorgen dafür, dass solche Projekte erst in Jahrzehnten realisiert sein könnten.“ Das blockiere dringend nötige rasche und flächendeckende Verbesserungen.

Der Geschäftsführer der Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg (UVB), Sven Weickert, sieht eine lange Aufgabenliste für Bonde. „In der Verkehrspolitik muss sie dafür sorgen, dass die Unternehmen in der Stadt mobil bleiben“, erklärte er. Das bedeute auch, den Sanierungsstau bei Straßen und Brücken rasch und konsequent abzubauen. Nötig sei zudem der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, vor allem in den Randbereichen und nach Brandenburg.

Bonde war am Donnerstagmorgen im Abgeordnetenhaus vereidigt worden. Sie war bisher Geschäftsführerin des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg (VBB), zuvor arbeitete sie viele Jahre bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG).


LESEN SIE AUCH

dpa / EVN