BERLIN | Die meisten Fahrgäste haben sich aus Sicht der Deutschen Bahn auf den Warnstreik auf der Schiene an diesem Freitag rechtzeitig eingestellt.
“Die Bahnhöfe sind fast leer”, sagte ein Bahnsprecher am Freitagmorgen in Berlin. Ganz im Gegensatz zum Vortag: “Am gestrigen Donnerstag haben wir deutlich gespürt, dass die Züge voller werden.” Viele hätten ihre Reise verschoben. Bis 11.00 Uhr am Vormittag hat die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft bundesweit im Regional- und Fernverkehr zum Warnstreik aufgerufen. Der Zugverkehr in Deutschland stand deshalb seit den frühen Morgenstunden weitgehend still.
Die Bahn geht davon aus, dass sie danach im Regional- und S-Bahnverkehr “sehr schnell wieder in den Tritt kommt”, wie der Sprecher sagte. “Im Fernverkehr dauert das länger”. Ab 13.00 Uhr will der bundeseigene Konzern ICE- und Intercity-Züge nach und nach wieder einsetzen. Die Auswirkungen seien noch bis in die Abendstunden hinein deutlich zu spüren. Vom Ausstand betroffen ist laut Online-Mitteilung der Bahn auch der Schienengüterverkehr, an den Rangierbahnhöfen bildeten sich demnach Staus.
Die EVG hat die Beschäftigten bei rund 50 Bahnunternehmen zum Warnstreik am Freitagmorgen von 3.00 Uhr bis 11.00 Uhr aufgerufen. Hintergrund sind die stockenden Tarifverhandlungen, die seit Ende Februar laufen. Die EVG verhandelt derzeit für rund 230.000 Beschäftigte neue Tarifverträge, 180.000 davon arbeiten bei der Deutschen Bahn. Die nächsten Verhandlungen zwischen EVG und DB sind für Dienstag in Fulda angesetzt.
dpa / EVN