AUGSBURG | Die Wiederinbetriebnahme eines regelmäßigen Personenverkehrs auf der Staudenbahn in Schwaben rückt offenbar näher.
Für die Strecke zwischen Gessertshausen und Langenneufnach liegt nach Angaben des Landkreises Augsburg eine positive Kosten-Nutzen-Untersuchung vor. “Das Gutachten offenbart, dass die Staudenbahn nicht nur ein verkehrsinfrastruktureller Gewinn wäre, sondern auch einen echten Mehrwert für die ganze Region hätte”, sagte Landrat Martin Sailer am Montag bei der Vorstellung des Papiers mit dem bayerischen Verkehrsminister Christian Bernreiter.
Der Bahnverkehr auf der Strecke war ab den 1980er Jahren nach und nach eingestellt worden. Später gründete sich ein Aktionsbündnis, um die angeblich unrentable Verbindung wieder in Betrieb zu nehmen. Seit fast zwei Jahrzehnten fährt bereits eine private Bahngesellschaft auf der Staudenbahn. Bislang sind dies aber nur Wochenend- und Feiertagsfahrten.
Nun soll die Strecke wieder für den täglichen Passagierverkehr fit gemacht werden. Dazu soll sie auch elektrifiziert werden. Die Kreistagsfraktionen lehnten den Betrieb von Dieseltriebwagen aus wirtschaftlichen und ökologischen Gesichtspunkten heraus ab, berichtete das Landratsamt. Die Elektrifizierung der Strecke könne mit bis zu 90 Prozent aus Bundesmitteln gefördert werden.
Für die Reaktivierung will der Landkreis Augsburg eine langfristige Zusammenarbeit mit einem Tochterunternehmen der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU) eingehen. Die Ulmer sollen als fachlicher Berater und Partner agieren. “Die SWU verfügen aus anderen Reaktivierungsprojekten bereits über das nötige Know-how und stellen unter anderem aus diesem Grund einen idealen Kooperationspartner für uns dar”, erklärte Sailer.