Dampflokfahrten sind ein Stück Nostalgie und Eisenbahnromantik. Sie können Menschen begeistern – sorgen in heutiger Zeit aber auch für Kritik bei Klimaschützern.
In und um München fanden an diesem Wochenende zur Freude zahlreicher Eisenbahnfans wieder einige Sonderfahrten mit Dampflokzügen statt. Die Touren begannen und endeten am Ostbahnhof – und dauerten rund 60 Minuten. Zu einem Klassiker in der Adventszeit gehörte am Samstag zudem eine Fahrt von Nördlingen über München nach Freilassing – zu den Christkindlmärkten in Salzburg. Organisiert wurden die Dampflokfahrten vom Bayerischen Eisenbahnmuseum.
Zum Einsatz kam unter anderem die Schnellzugdampflok S3/6 3673, die 1918 noch für die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen bei J.A. Maffei in der Münchner Hirschau gebaut wurde und heute die einzige betriebsfähige Schnellzugdampflok aus der Länderbahnzeit sei, wie der Geschäftsführer und örtliche Betriebsleiter der BayernBahn, Patrick Zeitlmann, gegenüber der Münchner Boulevardzeitung tz erklärte.
Geht es allerdings um die Schadstoffemissionen, die von historischen Dampflokfahrten verursacht werden, wird von Klimaschützern oft Kritik laut. Nicht selten bemängeln sie den hohen CO2-Ausstoß der Eisenbahnen und halten den Einsatz dieser Fahrzeuge für nicht mehr zeitgemäß.
Der hohe CO2-Ausstoß sei immer wieder Thema, sagte Zeitlmann laut Zeitungsbericht. „Natürlich ist die Dampflok als kulturelles Erbe heute genauso wenig zeitgemäß wie die über 135.000 Straßenoldtimer, die allein in Bayern zugelassen sind“, erklärte er. Durch die geringe Stückzahl und die wenigen Einsatztage sei der Anteil am Klimawandel aber verschwindend gering, betonte der BayernBahn-Chef.
Das Verkehrsunternehmen BayernBahn GmbH ist 1987 als Tochtergesellschaft des Bayerischen Eisenbahnmuseums gegründet worden.
LESEN SIE AUCH
EVN