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20BERLIN / SCHWERIN | Der Bundestag in Berlin hat am Freitag die Aufnahme der Eisenbahn-Südanbindung von Usedom in den Bedarfsplan für die Bundesschienenwege beschlossen.
Mit diesem Schritt nehme nach jahrzehntelangem Stillstand die Realisierung des Projektes endlich Fahrt auf, sagte der Greifswalder FDP-Bundestagsabgeordnete Christian Bartelt nach der Abstimmung. Das Vorhaben werde als Vorhaben des “potenziellen Bedarfs” gelistet.
Zum Ende des Zweiten Weltkriegs war die Karniner Eisenbahn-Brücke, die das Festland mit dem Südende der Insel verband, zerstört worden. Damit war die Strecke über Ducherow nach Usedom als kürzeste Verbindung zwischen Berlin und der Ferieninsel nicht mehr nutzbar. Derzeit erreichen Bahnreisende die Ostseestrände dort nur über Wolgast weiter nördlich. Die Fahrzeit von Berlin beträgt etwa vier Stunden, über die Südanbindung wäre sie nach Angaben von Fachleuten nur halb so lang.
Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) hatte die Aufnahme der Streckenreaktivierung in die Bundesplanung begrüßt, zugleich aber darauf verwiesen, dass dies nur ein erster Schritt sei. Projekte aus dem “potenziellen Bedarf” könnten erst dann in den für die Umsetzung wichtigen “vordringlichen Bedarf” aufsteigen, wenn auch deren Wirtschaftlichkeit nachgewiesen sei. Dies steht noch aus, wie auch eine realistische Kostenberechnung.
dpa / EVN