Grüne wollen mehr Nahverkehr und Test mit selbstfahrenden Bussen im Nordosten


GÜSTROW | Durch einen Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, die Wiederbelebung stillgelegter Bahnstrecken und Modellregionen für selbstfahrende Busse soll die Verkehrswende im Nordosten nach dem Willen der Grünen mit Leben gefüllt werden.

Ein Parteitag beschloss am Samstag in Güstrow nach intensiver Debatte einen entsprechenden Leitantrag. Damit soll das Land fit für die Herausforderungen der Zukunft gemacht werden.

“Die Verkehrspolitik der bisherigen Landesregierungen ist gescheitert und führt zu Verspätungen, verstopften Straßen und einer generellen Unterversorgung mit öffentlichen Verkehrsmitteln”, sagte Grünen-Landesvorsitzende Katharina Horn. “Nachhaltige Mobilität ist aber unerlässlich, um eine deutliche CO2-Reduzierung zu erreichen und der Klimakrise zu begegnen.”

Bis 2030 soll es gelingen, für jeden Einwohner des Landes ein mindestens stündliches Nahverkehrsangebot bereitzustellen. Das solle für 29 Euro von allen genutzt werden können. Bisher gibt es ein landesweites 29-Euro-Ticket nur für Auszubildende und Senioren.

Bestandteil des Programms sind sieben Schienenprojekte, die aus Sicht der Grünen dringend angegangen werden müssen. So müsse die Südbahn durchgehend von Hamburg über Hagenow, Ludwigslust, Parchim, Waren und Neustrelitz bis nach Neubrandenburg und Stettin befahren werden. Bisher gibt es auf Teilen der Strecke nur einen Saisonbetrieb.

Zu den Forderungen gehört auch eine Anbindung der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst ans Schienennetz, ein zweigleisiger Ausbau der Strecke Rostock – Stralsund, die Südanbindung der Insel Usedom über die Karniner Brücke und ein Ausbau der Strecke Neubrandenburg – Stralsund für Tempo 120. Kreisübergreifende Expressbuslinien und Rufbusse sollen nach Vorstellung der Grünen das Angebot ergänzen.

Für den Busverkehr sehen die Grünen dem Programm zufolge autonom fahrende Busse als zukunftsweisend an. Mecklenburg-Vorpommern müsse sich um Modellprojekte im ländlichen Raum bewerben, fordert die Partei, die im Landtag in der Opposition ist.


dpa