Streit um marode und denkmalgeschützte Bahnbrücke geht weiter


WEIDA / GREIZ | Zum Zustand der historischen und schadhaften Bahnbrücke in Weida soll ein Ingenieurbüro ein Gutachten verfassen. 

Wie das Landratsamt Greiz am Montag mitteilte, sei die Entscheidung dazu in Abstimmung mit dem Thüringischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie abgestimmt worden. Zuvor habe die DB Netz AG als zuständiger Infrastrukturbetreiber die Vergabe an die Experten angekündigt.

Inzwischen sei zudem das Eisenbahn-Bundesamt zuständig für ein seitens der Bahn als Eigentümerin beantragtes Verfahren mit dem Ziel, das sogenannte und seit Langem nicht mehr genutzte Oschütztal-Viadukt abzureißen. Das Landratsamt soll bei dem Verfahren beteiligt werden. Die DB bestätigte, den Rückbau der Brücke beantragt zu haben. Zu Zwischenständen und dem laufenden Verfahren werde man sich aber nicht äußern, teilte eine DB-Sprecherin mit.

Als untere Denkmalschutzbehörde sei das Landratsamt bemüht, Denkmäler zu erhalten, betonte die dortige Sprecherin. Auch in der Stadt Weida selbst gebe es Interesse, das Denkmal zu erhalten.

Die seit langem nicht mehr genutzte Bahnbrücke befindet sich in einem fragwürdigen Zustand. Inzwischen schützt ein Gerüst die darunter verlaufende Straße vor möglicherweise herabfallenden Teilen. Nach Angaben des Landratsamts steht das Viadukt seit DDR-Zeiten unter Denkmalschutz. Dieser Status sei auch 2009 bestätigt worden, sagte die Sprecherin.

Das 1884 erbaute Viadukt Oschütztal ist bei der Europäischen Route der Industriekultur gelistet. Seit mehr als 40 Jahren fahren laut Bahn keine Züge mehr über die Brücke.


dpa / EVN