WASHINGTON | Der Chef des Eisenbahnbetreibers Norfolk Southern hat sich für das schwere Zugunglück im US-Bundesstaat Ohio Anfang Februar entschuldigt. Der Unfall hatte zu einer Umweltkatastrophe geführt.
Er wolle zum Ausdruck bringen, wie sehr ihm “die Auswirkungen leid tun, die diese Entgleisung für die Bewohner von East Palestine und die umliegenden Gemeinden gehabt hat”, sagte der CEO von Norfolk Southern, Alan Shaw, bei einer Anhörung vor einem Ausschuss des US-Senats am Donnerstag. Er sei entschlossen, die Situation wieder gut zu machen.
Shaw musste sich scharfer Kritik seitens der Ausschussmitglieder aussetzen. Mangelnde Kommunikation in den Tagen nach dem Unglück habe zu Misstrauen und offenen Fragen bei den Anwohnern geführt, sagte der Vorsitzende des Ausschusses, der Senator Tom Carper.
Am 3. Februar waren mehrere Dutzend Waggons eines Güterzuges in der Gemeinde East Palestine im Bundesstaat Ohio entgleist. Einige von ihnen hatten hochgiftige Chemikalien geladen. Um eine Explosion zu vermeiden, mussten diese teilweise abgelassen und abgefackelt werden. Tagelang stand eine riesige schwarze Rauchwolke über dem Ort. Die Bewohner beklagten sich über gesundheitliche Beschwerden wie Hautausschläge und Kopfschmerzen. Noch immer sind umfangreiche Aufräum- und Säuberungsarbeiten rund um den Unglücksort im Gange.
Norfolk Southern ist einer der größten Eisenbahnbetreiber in den USA. Im vergangenen Jahr kam es bei Zügen der Firma nach Informationen der Bahnaufsichtsbehörde zu insgesamt 119 Entgleisungen. Auch wenige Stunden vor der Anhörung entgleiste ein Zug von Norfolk Southern. Ein weiterer Unfall hatte sich erst am vergangenen Wochenende ereignet. In Springfield waren am Samstag 28 Waggons entgleist.
EVN / dpa