BERLIN | Anlässlich der Verkehrsministerkonferenz am Mittwoch fordert die Deutsche Umwelthilfe (DUH) die zuständigen Ministerinnen und Minister auf, die schnelle Einführung eines bundesweit gültigen 365-Euro-Klimatickets zu beschließen.
Der Bund sollte nach Ansicht des Vereins die vollständigen Kosten von rund vier Milliarden Euro jährlich übernehmen. Zusätzlich bräuchten Länder und Kommunen Milliardenhilfen für den längst notwendigen Ausbau des ÖPNV. Zur Gegenfinanzierung müsse Finanzminister Christian Lindner (FDP) „lediglich die bislang üppige Bezuschussung von Klimakiller-Dienstwagen reformieren“, hieß es am Dienstag in einer Mitteilung.
“Entlastungen für Bürgerinnen und Bürger und endlich Klimaschutz im Verkehr durch die Stärkung von Bus und Bahn, das ist überfällig“, so DUH-Chef Jürgen Resch. Es brauche dazu drei Dinge: „Erstens ein Ticket mit einem attraktiven Preis von umgerechnet 29 Euro im Monat. Diskutierte Preise von bis zu 69 Euro, die teurer wären als viele heutige Abos, bringen nichts. Zweitens ein bundesweit gültiges Ticket, damit man unkompliziert unterwegs ist und das Tarifzonenwirrwarr endlich der Vergangenheit angehört. Und drittens ein besseres Angebot, das ebenfalls vom Bund finanziert werden muss, da die finanziell angeschlagenen Länder und Verkehrsverbünde es schlicht nicht leisten können.“
Das dreimonatige 9-Euro-Ticket im Sommer habe bewiesen, dass die Menschen „ein günstiges und bundesweit gültiges Klimaticket“ wollten, so Resch weiter. Es sei daher höchste Zeit, „dass die Mitglieder der Verkehrsministerkonferenz und insbesondere Bundesverkehrsminister Wissing diesem Willen folgen.“