Bergung von Unfallzug bei Garmisch-Partenkirchen noch nicht abgeschlossen


GARMISCH-PARTENKIRCHEN | Auch eine Woche nach dem Zugunglück von Garmisch-Partenkirchen ist die Bergung des verunfallten Zuges noch nicht komplett abgeschlossen.

Aktuell laufen die Vorbereitungen, auch die Lok und den letzten Doppelstockwagen abzutransportieren. Vor der Bergung mit einem Schienenkran müssen die Gleise instandgesetzt werden. Allein diese Maßnahme dürfte einige Tage in Anspruch nehmen.

Die fast 50 Mitarbeiter umfassende Soko „Zug“ der Polizei arbeitet unterdessen weiter an der Aufklärung der Unfallursache. Bahnmitarbeiter und Fahrgäste werden als Zeugen vernommen. Mit Dutzenden Fahrgästen haben die Ermittler bereits gesprochen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen eines Anfangsverdachts der fahrlässigen Tötung gegen drei Mitarbeiter der Deutschen Bahn. Bei der Suche nach der Ursache liegt der Fokus auf einem technischen Defekt. Die Drehgestelle der bereits geborgenen Waggons wurden sichergestellt, ebenso Teile von Schienen und andere Gleisbestandteile.

Mit einem ökumenischen Gedenkgottesdienst soll an diesem Samstagnachmittag der Todesopfer des Unglücks gedacht werden. Auch Vertreter der Staatsregierung und der Deutschen Bahn werden erwartet. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) wird laut Ministerium in Vertretung von Ministerpräsident Markus Söder teilnehmen. Für alle staatlichen Dienstgebäude im Freistaat wurde anlässlich des Gottesdienstes Trauerbeflaggung angeordnet.

Bei der Entgleisung des Regionalzuges waren am Freitag vor einer Woche vier Frauen und ein 13-Jähriger aus dem Raum Garmisch-Partenkirchen ums Leben gekommen. Mehr als 40 Menschen wurden verletzt, mehrere davon schwer. Eine Frau schwebte zuletzt noch immer in kritischem Zustand. Am letzten Tag vor den Pfingstferien war der Zug auch mit vielen Schülern besetzt. Insgesamt hätten sich laut Polizeiangaben rund 140 Fahrgäste an Bord befunden.


EVN | Foto: network pictures