GDL-Streik bei SWEG führt zu Behinderungen im Zugverkehr


STUTTGART | Die Gewerkschaft der Lokführer (GDL) hat am Freitag einen mehrtägigen Streik bei der landeseigenen Südwestdeutschen Landesverkehrs-GmbH (SWEG) und deren Tochter SWEG Bahn Stuttgart GmbH (SBS) gestartet.

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Bei der SWEG sei der Streikaufruf bislang auf eine geringe Resonanz gestoßen, teilte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Tobias Harms, mit. Mit Problemen sei lediglich auf den Zollern-Alb-Bahnen zu rechnen. Größere Einschränkungen gebe es aber bei der Konzerntochter SBS. So auf den Strecken zwischen Tübingen und Heilbronn oder Stuttgart nach Karlsruhe.

“Die wieder mal extrem kurzfristige Ankündigung der GDL tut uns für unsere Fahrgäste sehr leid”, sagte Harms. Die Gewerkschaft hatte am Donnerstag dazu aufgerufen, von Freitag (2 Uhr) bis Montag (2 Uhr) die Arbeit niederzulegen.

In dem Tarifkonflikt geht es darum, dass die GDL künftig nicht nur für die SBS, sondern für den gesamten SWEG-Konzern mit seinen 1.800 Mitarbeitern einen Tarifvertrag aushandeln möchte.

Die SBS ist die frühere Abellio Rail Baden-Württemberg. Die Abellio-Tochter war Ende 2021 in finanzielle Schieflage geraten. Die landeseigene SWEG hatte das Unternehmen daraufhin für zunächst zwei Jahre übernommen. Dann muss das entsprechende Streckennetz erneut ausgeschrieben werden. Am Freitagabend wurde bekannt, dass sich der Aufsichtsrat der SWEG gegen eine dauerhafte Übernahme des Unternehmens entschieden hat. Begründet wurde dies mit dem aktuellen Arbeitskampf.

Bereits am Donnerstag hatte SWEG-Aufsichtsratschef Uwe Lahl erklärt, nicht um jeden Preis ein Angebot für die SBS abgeben zu wollen. “Wir wollen die GDL nicht in unserem Mutterkonzern”, hieß es in einem Brief von Lahl an GDL-Chef Claus Weselsky.

„Wollen GDL nicht in unserem Mutterkonzern“ – SWEG-Aufsichtsrat kritisiert Lokführergewerkschaft scharf


letzte Aktualisierung: 14. Oktober 2022, 20:34 Uhr | EVN | Foto: EVN

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